1) Software-Engineering ist die Methodik und Organisation der Erstellung großer Softwaresysteme.

2) Einer der grundlegenden Ansätze des Software-Engineering ist die "schrittweise Verfeinerung", bei der zu einem anwendungsorientierten Entwurf wiederholt technische Details hinzugefügt werden und das Ergebnis dann überprüft wird. Ungenauigkeiten der UML-Diagramme und Interpretations- möglichkeiten sind im Rahmen der schrittweisen Verfeinerung von Analyse und Entwurf durchaus gewollt.

3) In der Historie des Software-Engineering sind immer wieder neue Abstraktionstechniken eingeführt worden, um Abhängigkeiten zwischen Software-Teilen zu reduzieren und somit den ebenfalls sehr wichtigen Ansatz des "Teile und Beherrsche" zu unterstützen.

4) Zu den aktuellen Abstraktionstechniken zählen insbesondere die Objektorientierung und die Komponentenorientierung

5) UML ist eine
- graphische Notation zur Beschreibung von Software-Systemen durch verschiedene Diagramme
- Zusammenführung der Notationen von Grady Booch, James Rumbaugh und Ivar Jacobson
- Unterstützung für objektorientierten Entwurf sowie "schrittweise Verfeinerung"

6) UML ist KEIN
- Generator und auch keine Programmiersprache, da die Konkretisierung bewusst fehlt
- Werkzeug (Schnittstellen, GUI und Repository-Formate fehlen)
- Prozess (Festlegung von Abstraktionen, Artefakten, Rollen und Aktivitäten fehlen

7) Die zwölf Diagrammarten von UML sind in statische, dynamische und Management-Diagramme aufgeteilt:
- (statische) Strukturdiagramme umfassen
Class Diagram, Object Diagram, Component Diagram, Deployment Diagram.

(- dynamische / Verhaltens-)Diagramme sind
Use Case Diagrams, Sequence Diagrams, Activity Diagrams, Communication Diagrams, Statechart Diagrams.

- Model-Management-Diagramme sind
Package Diagrams,Subsystem Diagrams, Model Diagrams.

8) Jedes UML-Diagramm beschreibt entweder das gesamte Modell oder aber jeweils einen Teilbegriff des Modells, der in einem anderen Diagramm eingeführt wurde ("classifier"). Die UML-Diagramme  haben damit keine feste Bedeutung und keine festgelegte Abstraktion, sondern sind immer relativ zu einem gedachten und konkret zu spezifizierenden Rahmen zu betrachten.